Inhalt

Käte Lassen

Im Jahre 1925 beschloss die Gemeindliche Kirchenvertretung eine neue, zentral gelegene, eigene Kirche zu bauen, die 1928 fertiggestellt wurde. Dabei entstand ein in der Formgebung von Backsteinexpressionismus und Heimatschutzstil geprägtes Rotbacksteingebäude mit einer damals sehr modernen expressionistischen Innenbemalung, die 2017 wieder nach alten Mustern ihren Weg in das Kirchengebäude fand.
Passend hierzu konnte man die gebürtigen Flensburger Künstlerin Käthe Lassen für die Gestaltung der drei Buntglasfenster in der Apsis sowie zweier farbiger Obergadenfenster an der oberen Wandfläche des Mittelschiffs gewinnen. Thematisch stellen die Apsis-Fenster die Geburt, Kreuzigung und Auferstehung Christi dar. Sie bilden gewissermaßen das Altarbild der Kirche. Die zwei oberen Lichtfenster zeigen die Taufe Christi und Maria und das Christuskind.
Nach den Entwürfen der Künstlerin wurden die Kirchenfenster schließlich bei dem renommierten Berliner Glaskunst-Werkstatt Puhl & Wagner/Gottfried Heinersdorff gefertigt.
Ein Leben lang war in der Kunst von Käthe Lassen das im weiteren Sinne „Nordische“ ein kennzeichnendes Element: Strenge, Einfachheit, Ursprünglichkeit und Geradlinigkeit; nicht nur in der Formgebung, sondern auch in den Inhalten. Ihr Malstil näherte sich, vom Naturalismus und Jugendstil kommend (in der Zeit der Fertigstellung der Harrisleer Kirche), dem Stil der Neuen Sachlichkeit an. Diese zeichneten sich durch große, in der Ausführung vereinfachte und flächige Darstellungen aus.
Auch nach der Fertigstellung war Käte Lassen in den nächsten Jahrzehnten als Glaskünstlerin in Schleswig-Holstein sehr gefragt und hat neben ihren Gemälden viele weitere Glasfenster in Norddeutschland bis zu ihrem Tod 1956 geschaffen.
Quelle: Infoheft 2018-2